Wenn wir gestresst sind, kann es leicht passieren, dass wir andere schlechter behandeln, als wir das eigentlich wollen. Oft bekommen gerade die Menschen unsere negative Energie ab, die uns nahestehen und die mit den Stressauslösern gar nichts zu tun haben. Vor allem wenn sie nicht nachvollziehen können, warum wir sie schlecht behandeln, hat das negative Folgen für uns.
Immerhin können wir die Situation noch retten, indem wir uns entschuldigen und erklären, was los ist. Wenn der andere erkennt, dass unser Ärger mit ihm gar nichts zu tun hat, ist die Situation in der Regel bereits entschärft.
Das funktioniert nur, wenn es nicht immer wieder passiert. Wir bekommen sozusagen nur einen begrenzten emotionalen Kredit. Wenn der andere allerdings schon weiß, warum wir gerade schlecht drauf sind, trägt er im Idealfall aktiv zur Deeskalation bei. Immerhin ist er vorgewarnt und kann mit unserem Verhalten daher besser umgehen.
Unser Ziel sollte natürlich sein, Unbeteiligte gar nicht erst unseren Stress oder Frust spüren zu lassen. Solange wir darin nicht gut sind, hilft es, die anderen vorzuwarnen. Eine Bemerkung wie „Lass mich heute lieber in Ruhe, ich hatte einen richtig schlechten Tag“, hält manche Menschen auf Abstand, während sie andere als Einladung verstehen, darüber zu sprechen. Geht das nicht gut aus, trifft sie unser Ärger zumindest nicht aus heiterem Himmel. Einem anderen Menschen von den eigenen Problemen zu erzählen, kann die Beziehung zu diesem Menschen deutlich verbessern bzw. vertiefen.
Wir selbst können versuchen, andere bewusst freundlich zu behandeln, wenn es uns stressbedingt nicht gut geht. Damit sind wir nicht mehr auf Stress und Ärger fokussiert, allein das kann schon helfen. Selbst wenn das nur so mittelprächtig funktioniert, ist es ein Erfolg.
In jedem Fall übernehmen wir mehr Verantwortung für unsere Gefühle und unser damit einhergehendes Verhalten. Das ist gut für alle.
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