Forscher der University of Southern California haben ein Roboterbein entwickelt, das selbstständig lernt, wie es sich bewegen muss. Dazu setzten sie auf Künstliche Intelligenz und elastische Bänder. Diese Bänder sind tierischen Sehnen nachempfunden – ähnlich denen bei Giraffen.
In dieser Kombination lernt das Roboterbein das Gleichgewicht wiederzufinden, wenn es gestolpert ist. Die Bewegungen, die dazu nötig sind, waren zuvor nicht einprogrammiert worden. Das Bein bringt sich die Bewegungsabläufe selbst bei.
Dafür haben die Forscher einen von der Biologie inspirierten Algorithmus programmiert, der es dem Roboterbein ermöglicht, innerhalb von fünf Minuten einen Bewegungsablauf zu erlernen, wenn es vor einer neuen Aufgabe steht. Danach bewältigt es beliebige andere Aufgaben. Bislang dauert es oft Monate oder gar Jahre, bis ein Roboter solche Bewegungsabläufe oder das Interagieren mit der Umwelt gelernt hat.
Die kalifornischen Forscher wollen mit ihrem Ansatz das Schnelllernprogramm der Natur kopieren. Dazu darf der Roboter gewissermaßen frei spielen und so die Umwelt erfahren. Mit dem dabei gesammelten Wissen ist er in der Lage, sich auf neue Situationen einzustellen und seine Bewegungen anzupassen. Die Zufallsbewegungen des Beins ermöglichen dem Roboter, einen Bewegungsplan für seine Beine und deren Anpassung an die Umwelt zu entwickeln.
Diese neuartige aus der Biologie abgeschaute Technologie ist übrigens nicht nur für die Roboter selbst interessant, sondern vor allem auch für Menschen. Mit Hilfe dieser intelligenten Roboterbeine könnten neuartige Prothesen oder Exoskelette für Menschen produziert werden, die Gliedmaßen verloren haben oder nicht mehr in der Lage sind, diese zu benutzen. Die selbstlernenden Beine wären in der Lage, sich schnell den Wünschen und Gewohnheiten ihrer Träger anzupassen, damit diese sich allmählich wieder ohne Rollstuhl oder Krücken sicher fortbewegen können.
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