Wissenschaftler des spanischen Instituts für Luft- und Raumfahrt haben eine Lösung entwickelt, um den kräftigen Wind in großen Höhen zur Stromerzeugung zu nutzen. Dafür verwenden sie allerdings keine Türme wie bei Windrädern, die aufgrund der nötigen Höhe technisch wie wirtschaftlich unrealistisch wären. Stattdessen setzen sie Lenkdrachen ein.

Damit sind jedoch nicht die sportlichen Kites gemeint, sondern jene, die längst auch als Hilfsantrieb für Schiffe Verwendung finden. Diese bestehen aus Hüllen, die wie Luftballons aufgeblasen werden, ehe sie ihren Weg in luftige Höhen antreten. Wenn sie ihre Arbeitsposition erreicht haben, tänzeln sie im Wind und zerren an den leichtgewichtigen Seilen, die sie am Davonfliegen hindern. Diese Zugkraft wird am Boden in Rotation umgewandelt, mit deren Hilfe dann Generatoren den Strom erzeugen.
„Airborne Wind Energy System“ nennen die spanischen Ingenieure ihre Entwicklung. Sie existiert bisher jedoch nur in einer relativ kleinen Version, die komplett in einen Rucksack passt. Um größere Systeme zu bauen, die nennenswerte Mengen an Strom erzeugen, haben die Forscher einen solchen Lenkdrachen mit zahlreichen Messgeräten und Sensoren bestückt. Diese erfassen unter anderem die Geschwindigkeit des Kites, die Winkel, die er bei seinem Tanz im Wind einnimmt, seine Positionswechsel und die Kraft, mit der er an seinen Halteseilen zieht. Diese Daten fließen in ein Computerprogramm, das bei der Konstruktion einer großen Anlage die Hauptarbeit übernehmen wird.
Anders als bei konventionellen Windenergieanlagen soll das Landschaftsbild kaum gestört werden, weil die dünnen Halteseile fast nicht zu sehen sind. Da auch der Materialaufwand gering ist, könnten solche Lenkdrachen elektrischen Strom erheblich billiger produzieren als Systeme, die auf der Erde stehen. Die Entwicklung von Kite-gestützten Windgeneratoren wird von der Europäischen Kommission und privaten Unternehmen wie beispielsweise Google unterstützt.
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