Eines der großen Probleme im städtischen Autoverkehr ist nicht das Warten an der einzelnen Ampel, sondern das häufige Stoppen und Starten, wenn eine rote Ampel auf die nächste folgt.

Das ist ein wesentlicher Faktor für das Entstehen von Staus, vor allem in den Stoßzeiten. Die Umwelt leidet und der Fahrer steht unter Stress.
Zur Lösung dieses Problems hat die VW-Tochter Audi mit „Green Light Optimization Speed Advisory“, kurz GLOSA genannt, ein System entwickelt, das rote Ampeln vermeidet und damit den Verkehr flüssiger macht. Das System sieht sozusagen Ampelphasen im Voraus und empfiehlt eine optimale Geschwindigkeit, um auf möglichst viele grüne Lichter zu treffen.
In einem zweiten Schritt sollen mit GLOSA ausgestattete Autos je nach Ampelphase aber auch von selbst stoppen und starten bzw. die Geschwindigkeit anpassen können. Damit würde dem Menschen am Steuer die Kontrolle über sein Fahrzeug ein Stück weit vom Fahrzeug selbst aus der Hand genommen werden.
Verkehrsexperten wie Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen halten das für sinnvoll. Aus seiner Sicht ist der größte Risikofaktor im Straßenverkehr der Fahrer selbst. Er verursacht durch Unachtsamkeit, Müdigkeit, Trunkenheit oder überhöhte Geschwindigkeit bis zu 90 Prozent aller Unfälle. Dazu gehören auch Unfälle durch Missachtung der roten Ampel. Autonom fahrende Autos, die mit Systemen wie etwa GLOSA ausgestattet sind, hätten daher neben der Verbesserung des Verkehrsflusses auch das Potential, den Verkehr sicherer zu machen, meint Dudenhöffer.
So weit ist es aber noch nicht, denn GLOSA befindet sich gerade mal in der Anfangsphase. Ganz neu ist der Gedanke übrigens keineswegs. So wurde in den USA bereits 2016 in manchen Regionen ein Ampel-Informationsservice eingeführt. Diese Anwendung zeigt an, ob man in der erlaubten Geschwindigkeit eine grüne Ampel erreicht und zeigt bei roten Ampelphasen einen Countdown bis zu deren Ende. Der Service wurde auch in Teilen von Europa getestet.
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