Der sogenannte Ameisenroboter „Antibot“ ist der weltweit erste laufende Roboter, der nicht auf Satellitennavigation wie GPS oder Glonass angewiesen ist, um seinen Weg zu finden. Französische Forscher aus Paris und Marseilles haben den Sechsbeiner entwickelt und sich dabei an den Fähigkeiten der Wüstenameise orientiert.

Dieses winzige Tier kann hunderte Meter weit laufen, um Futter zu finden. Danach kehrt es auf direktem Weg zum Nest zurück, ohne auch nur den kleinsten Umweg zu machen. Über den Geruch funktioniert diese Zielgenauigkeit allerdings nicht, denn Duftstoffe verfliegen in der Wüstenhitze viel zu schnell. Stattdessen benutzt die Wüstenameise eine Art Kompass, der sich bei ihr im Gehirn befindet. Dieser orientiert sich an polarisiertem Licht, das Menschen jedoch nicht wahrnehmen können. Um die Entfernung zu messen, zählt die Wüstenameise sogar ihre Schritte.
Was diese Ameisen können, kann dieser neuartige Roboter ebenfalls. Er ist mit einem optischen Kompass ausgestattet, der sich an polarisiertem Licht orientiert sowie mit einem optischen Bewegungssensor. So ausgerüstet ist er in der Lage, völlig selbstständig seine Umgebung zu erkunden und auf demselben Weg, auf dem er zu seinem Ziel gelangt ist, an seinen Ausgangsort zurückzufinden. Das schafft er bereits mit einer erstaunlichen Genauigkeit. Nach einer Strecke von 14 Metern beträgt die Abweichung höchstens einen Zentimeter.
Antibot ist mit 2,3 Kilogramm zwar sehr viel schwerer als die Wüstenameise, aber unter seinesgleichen eher ein Leichtgewicht. Damit ist er in unwegsamem Gelände schweren Robotern, die auf Rädern oder Raupenketten rollen, weit überlegen. Bei klarem oder nur leicht bewölktem Himmel navigiert Antibot mit einer Genauigkeit von 0,4 Grad. Nachts dagegen ist er bislang überfordert, doch das wollen die französischen Forscher bald ändern. Zudem soll er bald über größere Entfernungen krabbeln können, ohne sich zu verlaufen.
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