Wettbewerb, Verbesserungen und ein hoher Anspruch an die eigenen Leistungen sind gut. Die Anstrengungen dabei sollten jedoch in einem menschlichen Rahmen bleiben. Jeden Tag 100 Prozent zu geben, am besten noch 150 Prozent – das geht nicht lange gut.
Der Burnout wird immer mehr zur Volkskrankheit, woran übertriebene Leistungsansprüche mitschuldig sind. Jeden Tag Höchstleistungen bringen zu wollen, führt geradewegs zu Krankheit, Stress und ausgebrannt sein.
Es gibt Situationen, da kann, möchte und sollte man „alles“ geben. Nimmt man sich anschließend genügend Zeit zur Erholung, sorgt für Ausgleich und lässt die Dinge wieder langsamer laufen, ist alles in Ordnung.
Der verschärfte Wettbewerb in einer globalisierten Wirtschaft ist bloß eine Ursache für den stärkeren Leistungsdruck. Hier kann man als Einzelner nur einen kleinen Beitrag zur Veränderung leisten. (Was man tun sollte, aber die unmittelbare Wirkung ist nicht groß genug, um sich selbst hier und heute zu schützen.)
Sehr wohl in der Hand haben wir, unsere Einstellung zu ändern. Prüfen wir, wo es sich lohnt, Spitzenleistungen von sich selbst (!) zu erwarten und wo das nicht nötig ist auch weil andere es nicht von uns erwarten.
Bei Aufgaben von hoher Priorität für uns sollten wir mehr Energie einsetzen als bei vergleichsweise unwichtigen Aufgaben. Bei welchen Aufgaben lohnen sich besondere Anstrengungen? Vieles muss nur „irgendwie“ erledigt werden, nicht gut.
Wichtige Aufgaben, für die wir nicht gut qualifiziert sind, die uns dadurch mehr Anstrengung abverlangen als jemandem, der sich besser damit auskennt, sollten wir nach Möglichkeit gleich an den Profi delegieren und uns so unser Leben leichter machen.
Beruflich wie privat gibt es oft die Gelegenheit, Aufgaben zu tauschen. Oder wie engagieren einen Profi, der die Aufgabe gegen Bezahlung übernimmt. Auch das gilt beruflich wie privat. Nicht umsonst trennen sich viele Unternehmen von Bereichen oder Aufgaben, die nicht zu ihren Kernkompetenzen gehören.
Im Umgang mit unseren Mitmenschen in Familie, Berufsleben und überall sonst können wir Anderen das Leben leichter machen, indem wir ihnen signalisieren, dass wir gar nicht erwarten, dass sie sich verausgaben.
Zeigen wir der Bedienung Verständnis statt zu meckern, wenn wir in einem überfüllten Restaurant zu lange auf unser Essen warten müssen! Muntern wir sie auf! Wenn wir etwas ändern möchten, können wir dem Chef oder Betreiber mitteilen, dass er zusätzliches Personal einstellen sollte und wir für die verbesserte Servicequalität auch 50 Cent mehr bezahlen würden. Das ist ein entscheidender Punkt: sich den Wert der Arbeit klarzumachen.
Bei jeder Tagesplanung können wir prüfen, ob wir uns nicht gerade zu viel vornehmen. Das ist eine tägliche Chance, uns unser Leben leichter zu machen, Druck und Stress zu verringern.
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Man kann Spitzenleistungen erbringen, wenn man sich immer wieder Freiräume nimmt und sich entspannt, tagsüber, am Wochenende und vor allem auch in einem nicht zu kurzen Urlaub, der weder in Stress noch in Nichtstun ausartet
Das auf jeden Fall. Ausgleich und Entspannung sind sehr wichtig.
Wir sollten aber nicht ständig an unsere Grenzen gehen nur weil wir es „noch“ können.
Unsere Spitzenleistungen sollten wir als solche erkennen und sie nicht zu unserem Normalmaß erklären. Was wir unter besonderem Druck in einer bestimmten Situation (die es vielleicht wert war) geleistet haben, sollten wir nicht täglich zu wiederholen versuchen.
Das soll nicht heißen, dass wir stehen bleiben und uns nicht auch nachhaltig steigern sollten.